Spiess-Hegglin fordert Gewinn von Ringier – abgelehnt: Ein Blick auf den Streit um die Dividende
Am 28. Juni 2023 sorgte die Aktionärsversammlung von Ringier für Schlagzeilen. Die Aktionärsgruppe um den ehemaligen Ringier-Chef Michael Spiess-Hegglin forderte eine Dividende von 10 Franken pro Aktie - ein Vorstoß, der vom Verwaltungsrat mit deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde.
Dieser Entscheid hat zu einem öffentlichen Streit geführt, der die Frage aufwirft: Was ist mit Ringier los? Ist die Ablehnung der Dividende ein Zeichen für eine strategische Neuausrichtung oder eher Ausdruck von Machtkämpfen?
Die Forderungen von Spiess-Hegglin
Die Aktionärsgruppe um Spiess-Hegglin argumentierte, dass Ringier in den vergangenen Jahren erfolgreich operiert habe und daher eine Dividende gerechtfertigt sei. Die Aktionäre seien berechtigt am Erfolg des Unternehmens zu partizipieren. Zudem kritisierte Spiess-Hegglin die fehlende Transparenz des Verwaltungsrats und die fehlende Kommunikation über die strategische Ausrichtung des Unternehmens.
Die Reaktion des Verwaltungsrats
Der Verwaltungsrat von Ringier argumentierte, dass die Gewinne des Unternehmens zur Finanzierung von Wachstumsinvestitionen benötigt würden. Ringier wolle sich in Zukunft stärker auf digitale Geschäftsmodelle konzentrieren und dafür brauche es finanzielle Ressourcen. Zudem wurde betont, dass der Verwaltungsrat die Interessen aller Aktionäre im Auge habe.
Die Hintergründe des Konflikts
Die aktuelle Auseinandersetzung um die Dividende ist nur ein Symptom eines tieferen Konflikts, der sich bereits seit längerem zwischen dem Verwaltungsrat und den Aktionären abspielt. Spiess-Hegglin war von 2005 bis 2012 CEO von Ringier, bevor er von Marc Walder abgelöst wurde. Seither gibt es immer wieder Spannungen zwischen den beiden Lagern.
Was bedeutet dies für die Zukunft von Ringier?
Der Streit um die Dividende wirft ein schlechtes Licht auf die Corporate Governance von Ringier. Es bleibt abzuwarten, ob die Aktionäre um Spiess-Hegglin ihren Druck auf den Verwaltungsrat erhöhen werden. Die Zukunft von Ringier hängt davon ab, ob es gelingt, den Konflikt zu lösen und ein klares strategisches Ziel zu definieren.
Die Auseinandersetzung um die Dividende zeigt, dass Ringier vor grossen Herausforderungen steht. Die digitale Transformation stellt das Unternehmen vor neue Aufgaben und die Erwartungen der Aktionäre müssen gleichzeitig befriedigt werden. Es ist zu hoffen, dass Ringier diese Herausforderungen meistern kann und sich als starkes und zukunftsorientiertes Unternehmen präsentiert.